Genetik des Alport Syndroms

Das Alport-Syndrom wird durch Veränderungen/Mutationen in den Kollagenen Typ IV verursacht. Kollagene Typ IV gehören zu einer Familie von insgesamt sechs Eiweißen/Eiweißketten, den alpha-1 bis alpha-6 Ketten.

Die Symptome des Alport-Syndroms werden von Mutationen in den alpha-3, alpha-4 und alpha-5 Ketten (COL4A3, COL4A4 und COL4A5) hervorgerufen.

Typ IV Kollagenketten des Typs COL4A3, COL4A4 und COL4A5 sind Hauptbestandteil der Basalmembran der Nierenkörperchen der Nieren, dem Corti-Organ des Innenohres und an verschiedenen Stellen der Augen.

Genetische Formen des Alport Syndroms

X-chromosomal bedingtes Alport Syndrom

Diese mit ca. 80-85% am häufigsten vorliegende Form des Alport Syndroms wird durch Mutationen der Typ IV alpha-5 Kollagenketten (COL4A5) verursacht.

Autosomal rezessiv bedingtes Alport Syndrom

In ca 10-15% des Alport-Syndroms ist die Ursache eine Mutationen der Typ IV alpha-3 Kollagenketten (COL4A3 oder COLA4)

Autosomal dominant bedingtes Alport Syndrom

Dies Form des Alport Syndroms ist eine seltene Form und tritt in ca. 5% der Erkrankungen auf. Ursache hierfür sind Mutationen in Typ IV alpha-3 oder alpha-4 Kollagenketten (COL4A3 oder COLA4) Die Gendefekte/Mutationen sind nicht ausschließlich auf ein und das Selbe Gen zurrückzuführen. Zwischenzeitlich wurden bei der Analyse von ca. 300 Alport-Familien mehr als 80 verschiedene Mutationen festgestellt.

AS/DL-Syndrom – Alport-Syndrom mit diffuser Leiomyomatose

In seltenen Fällen tritt das Alport-Syndrom in Kombination mit einer ösophagealen Leiomyomatose auf. Kürzlich konnte nachgewiesen werden, daß Deletionen am Ende des COL4A5-Gens, die sich in Teile des benachbart liegenden COL4A6-Gens ausdehnen.